Inzwischen werden Websites mehr von mobilen Geräten besucht als vom Desktop aus – zumindest weltweit. Hierzulande überwiegt aber nach wie vor der Zugriff über den Desktop. Ob die mobile Website oder die Desktop-Website besucht wird, hängt jedoch nicht nur vom Gerät des Besuchers ab, sondern auch zu welcher Zielgruppe er gehört.
Bei UNIPOR wurden im Wesentlichen zwei Kernzielgruppen identifiziert. Zum einen der eher private Nutzer, der sich über das Unternehmen, die Produkte und deren Verwendung informieren will. Dies meist in Ruhe und mittels eines PCs oder Tablets. Und zum anderen der professionelle Nutzer, der das Unternehmen bereits kennt und gezielt Informationen zu den Produkten sucht, was häufig „von unterwegs“ geschieht.
Aufgrund der beiden Informationsprofile wurde beschlossen, davon abzusehen, eine Responsive Website zu erstellen. Mit einer Responsive Website wäre zwar sichergestellt worden, dass die Website auf allen Geräten adäquat dargestellt werden würde. Aber das Informationsangebot bleibt auf allen Geräten gleich. Daher entschied man sich dafür, eine Desktop-Website für die Zielgruppe der eher privaten Nutzer zu erstellen und eine mobile Website für den professionellen Nutzer.
Drupal – one size fits all
Mit Drupal, das bei UNIPOR bereits für eine Desktop-Website im Einsatz war, ist der parallele Betrieb einer Desktop-Website und einer mobilen Website mit einfachen Mitteln zu realisieren. Die Vorgehensweise für dieses Projekt war wie folgt:
- Anlegen einer Subdomain für die mobile Website. Für die Standarddomain und die Subdomain ist die Dokumentenroot identisch.
- Über das Domain Access Modul können in Drupal die Standarddomain für die Desktop-Website und Subdomain für die mobile Website verwaltet werden. Insbesondere können damit die Inhalte den entsprechenden Domains zugeordnet werden.
- Für Darstellung der Inhalte für die Subdomain wird ein mobiles Theme installiert und angepasst.
- Mit Hilfe des Themekey Moduls können Regeln definiert werden, unter welchen Bedingungen das Standardtheme für die Desktop-Website oder das mobile Theme für die mobile Website verwendet werden sollen. Mit Unterstützung des Browsecap Moduls, mit dem die Geräte identifiziert werden können, die auf die Website zugreifen, wird ein Device-detect ermöglicht, auf den das Themekey Modul zurückgreifen kann.
- Inhalte, Blöcke, Menüs, Views usw. werden für die entsprechenden Domains angepasst.
What first?
Trotz der unterschiedlichen Informationsprofile wird dennoch ein Großteil der Inhalte sowohl auf der Desktop-Website als auch der mobilen Website dargestellt. Dabei ist zu beachten achten, dass die eingestellten Inhalte nicht für eine bestimmte Website optimiert werden. So können zum Beispiel keine harten Zeilenumbrüche mehr eingefügt werden, nur, weil dies den Text auf der Desktop-Website besser aussehen lässt.
Daneben ließ sich beobachten, dass es beim Einstellen der Inhalte eine deutliche Präferenz für die Desktop-Website gab und die Inhalte für die mobile Website oftmals vernachlässigt wurden. Möglicherweise lag es am Drupal-Backend, bei dem die Verwaltung beider Websites unter einer homogenen Oberfläche liegen. Oder die übernommenen Inhalte gehörten vor dem Relaunch alle zu einer Desktop-Website.
Oder aber man konzentriert sich eben auf die Inhalte der eigen präferierten Zugriffsmethode, nämlich dem Desktop – unabhängig davon, wie die Zielgruppen auf die Inhalte zugreifen.